Ca. einmal jährlich führen wir einen so genannten Neulingslehrgang durch, bei dem alle Interessierten in das Schiedsrichterwesen eingeführt, und regeltechnisch ausgebildet werden. Es werden ungefähr 7 Abende innerhalb von 1 bzw. bis zu 6 Wochen benötigt. Dieser Neulingslehrgang schließt mit einer Regelprüfung ab.

Wir suchen Personen die ... Wir bieten euch ...

... mindestens 14 Jahre alt sind

... Spass am Fußball haben

... Persönlichkeit ausstrahlen

... Selbstvertrauen haben

... Ersatz der Auslagen

... Kammeradschaft in der SR-Gruppe

... qualifizierte Aus- und Weiterbildung

... Förderung talentierter Schiedsrichter

... freien Eintritt zu allen DFB Spielen

Nach erfolgreichem Abschluss eines Neulingslehrgangs werden die ersten Spiele noch von einem erfahrenen Kameraden ("Paten") begleitet was sich immer als sehr hilfreich erwies da im theoretischen Unterricht nie alle Fragen ausgeräumt werden können die sich während eines Einsatzes in der Praxis stellen. Der Pate hilft dann auch beim ausfüllen eines Spielberichtbogens und gibt Tipps dem Neuling weiter.

Aufstieg: (z.B. Bezirksliga)

Bei Eignung berät der SR Ausschuss über die Kandidaten, die in der kommenden Saison in der Bezirksliga pfeifen werden. Der Schiedsrichter muss dann eine körperliche Leistungsprüfung + Regelprüfung für die Bezirksliga ablegen. Diese Prüfungen werden in Wangen oder in Ruit durchgeführt und gehen meist über 3 Tage. Dann bekommt der Schiedsrichter seine Spielaufträge und wird bei einigen beobachtet von einem geschulten Beobachter. Der Beobachter bewertet den Schiedsrichter in verschiedenen Punkten, zu diesen Punkten gehört z.B. sein Verhalten, Persönliche Strafen, Laufvermögen und noch einige andere. Er gibt dem Schiedsrichter je nachdem ob er das Spiel gut oder schlecht geleitet hat Punkte. Dies geschieht auch bei den anderen Bezirksliga Schiedsrichtern in Baden Württemberg. Am Ende der Saison oder in der Winterpause, steigen die Schiedsrichter auf, die den besten Schnitt haben (es starten etwa 120 Schiedsrichter zu Saisonbeginn, in der Winterpause fliegen die Hälfte aus der Beobachtung heraus). Die Zahl wie viel aufsteigen hängt davon ab, wie viel in der Landesliga absteigen. Dieses Beobachtungssystem findet auch in den höheren Klassen Anwendung.

Finanzen:

Die Sportkleidung wird normalerweise vom Heimverein gestellt. Die Fahrtkosten zu den Spielleitungen werden ersetzt, daneben gibt es abhängig von der Spielklasse Aufwandsentschädigungen zwischen 7 Euro (bis zur C-Jugend), 150 Euro (Regionalliga) und 3.068 Euro (Bundesliga).

Weiter Infos bekommt ihr bei:

Daniel Grandy, Wedelstrasse 5, 89555 Steinheim, Tel. 0171-7524268

Wie steige ich auf ?

Schiedsrichter unter Aufsicht: Da zählt jeder Pfiff

Nicht nur die Spieler, sondern auch die Schiedsrichter stehen im Fußball unter enormem Wettbewerbsdruck. Fällt die Leistung gut aus, kann der Mann mit der Pfeife Karriere machen. Aber auch der Abstieg droht bei einer wenig souveränen Saison. Entscheidend für die Beurteilung sind Schiedsrichter – Coach und –beobachter. Sie nehmen die Bewertung vor und bieten Hilfestellungen zur Leistungsverbesserung an. Und dazu muss man auch Kopfrechnen können.

Allwöchentlich finden allein im Gebiet der baden – württembergischen Landesverbände etwa 10 000 Fußballspiele statt. Die jeweiligen Verbandsstatuten sorgen dafür, dass die Spiele nach einem Punktesystem in geregelten Bahnen ablaufen und ein geordneter Spielbetrieb gewährleistet ist. Logisch, dass der Schiedsrichter, der im Laufe eines Spieles gut 100 Entscheidungen treffen muss, eine sehr wichtige Rolle spielt. Er oder sie ist nämlich für die „geregelten Bahnen“ zuständig und repräsentiert den jeweiligen Verband auf dem Platz.

Wichtig ist deshalb, dass sich nach erfolgreich absolvierter Schiedsrichter – Prüfung die Verbände weiterhin um die Unparteiischen kümmern und die Leistungsstärke regelmäßig überprüfen. Dies übernehmen die Schiedsrichter – Beobachter und Schiedsrichter – Coaches. Rolf Baumann, Mitglied des VSRA im wfv, und sein Amtskollege Rüdiger Bergmann –zugleich SR – Obmann der SRG Ulm/Neu-Ulm und Sportchef bei der SÜDWEST PRESSE erklären das System. „Im Regelfall ist vom VSRA als Beobachter ein Schiedsrichter eingeteilt, der selbst in einer ähnlichen Klasse aktiv war. Natürlich legen wir Wert auf die Qualität eines Beobachters und auch auf das Potenzial, die Beobachtungen in schriftlicher Form zum Ausdruck bringen zu können.

Was unterscheidet Coaching von der Beobachtung? „Eigentlich ganz einfach“, wie Helmut Geyer, Verbandsschiedsrichterobmann beim wfv, weiß, „man muss grundsätzlich unterscheiden zwischen Coaching und Beobachtung. Wir haben pro Jahr 10 unserer 105 besten Unparteiischen im sogenannten -kleinen Coachingteam-. Diese sind in Landesliga und Verbandsliga aktiv. Das bedeutet, dass diese Schiedsrichter besonders intensiv in Augenschein genommen werden, wobei der Beobachter vor und nach dem Spiel Kontakt mit dem Unparteiischen hat; mit ihm gemeinsam auch grobe Fehler analysiert und Stärken herausstreicht. Ein reiner Beobachter begrüßt das Gespann kurz vor dem Spiel und schreibt anschließend seinen Bericht, so dass es nicht unmittelbar zur „Manöverkritik“ kommt.“

Vor 4 Jahren hatte der VSRA ein neues Konzept ausgearbeitet und dabei die Schiedsrichter in zwei Gruppen geteilt. Von acht Bewertungen pro Jahr bis zu der in jedem Spiel reicht die Spanne der Beobachtungsintervalle.

Der eigentliche Kern der ganzen Sache sind jedoch die Bewertungskriterien. Wie schön haben es doch Stürmer, die zwar ein ganzes Spiel nicht zu sehen sind, sich aber durch ein einziges Tor zumindest in die Kategorie „befriedigend“ hochhieven können. Schiedsrichter haben dagegen die gleichen Probleme wie Torhüter: Ein ganzes Spiel auf Ballhöhe, gute Leistung und am Ende der spielentscheidende Fehler. So mögen es die Laien sehen. Doch weit gefehlt. „Das Herzstück ist die konsequente Auslegung der 17 Fußballregeln“, erklärt Helmut Geyer. „Wir schauen zunächst auf den Gesamteindruck, den ein Schiedsrichter macht, das Verhalten und die Interaktion. Ist er fit? Die körperliche Konstitution ist ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor, denn ein Schiedsrichter muss auch noch nach 90 Minuten dem Spiel problemlos folgen können.“

Ein guter Schiedsrichter lenkt und führt ein Spiel, ohne dass er selbst im Mittelpunkt steht. Das sieht man sehr gut am Umgang mit Spielern und den Offiziellen. Wie löst er grenzwertige Situationen? Alle Eindrücke des Beobachters werden dann übersetzt und im Schiedsrichter – Bewertungsbogen niedergeschrieben. Dabei geht es um Handfestes, um Punkte. So wird im Berichtsbogen die Regelanwendung und-auslegung, die Spielkontrolle, das taktische Verhalten, die körperliche Verfassung und das Zusammenspiel mit den Assistenten genau protokolliert. Weitere wichtige Kriterien sind die Konsequenz und die Richtigkeit der verhängten Strafen. Ganz besonders wird dabei auf die Auslegung des Vorteilspiels, die Ahndung von Fouls und die Ausführung von Strafstößen geachtet.

Schiedsrichter sind in der Regel besondere Menschen, die üblicherweise auf jede Frage die passende Antwort wissen. Eigentlich logisch, denn man muss sich ja so Einiges von Spielern, Zuschauern und Vereinsverantwortlichen anhören. Schlagfertig ist also auf dem Platz. Dennoch fällt es dem Außenstehenden schwer, das Bewertungssystem für Schiedsrichter und Assistenten, die Notenskala zu verstehen –selbst unter fachkundigster Anleitung. Grundsätzlich stehen Zehntelnoten zwischen 5,0 und 10,0 zur Verfügung. So weit, so gut. Eine richtig schlechte Spielleitung –quasi die Schulnote 5 in der Mathearbeit- bedeutet aber eine Note unterhalb von 7,8. Verständlicher wird das, wenn Helmut Geyer aus seiner Erfahrung als Schiedsrichter – Beobachter referiert. „Ich meine mich zu erinnern, dass die beste Bewertung, die ich jemals einem Schiedsrichter gegeben habe, die 8,7 war. Dem gegenüber steht eine 7,8 als schlechteste Note, die ich bisher eintragen musste“. Man sieht also, dass keineswegs ein großes Spektrum an Möglichkeiten zur Verfügung steht und schon ein Zehntelpunkt einen großen Unterschied ausmachen kann. Schuld daran sind die Anweisungen des DFB, der für eine fehlerfreie Spielleitung maximal 8,4 Punkte vergibt. Bei einem schwierigen Spielverlauf kann diese Bewertung auch darüberliegen, wenn der Schiedsrichter souverän agiert und die Nerven bewahrt. In der Bundesliga gibt es schon auch einmal über 9,0 Punkte, doch im Amateurbereich sind derartige Sphären Utopie. Hingegen gibt es für die schon erwähnten spielentscheidenden Fehler wie nicht erkannte Elfmeter kein Pardon, dann ist das höchste der Gefühle noch eine 7,9.

Das eingeteilte Gespann bekommt drei Tage vor dem Spiel vom Coach den Hinweis der Beobachtung. Die Identität des Beobachters ist den Referees bekannt und man begrüßt sich vor dem Spiel kurz und zehn Minuten nach Spielende trifft man sich zur Analyse in der Kabine.

Zweimal jährlich treffen sich Coaches und Schiedsrichter zur Leistungsanalyse. Zum Saisonende werden vom VSRA alle Bewertungsbögen zusammengeführt und eine gemeinsame Endbewertung wird vorgenommen. Der Bewertungsdurchschnitt liegt derzeit in der Landesliga bei 7,8, in der Verbandsliga bei 8,0. Und dieser entscheidet letztendlich über Auf- und Abstieg eines Unparteiischen.

Die letztendliche Entscheidung über Auf- und Abstieg trifft nach Vorlage aller Unterlagen der VSRA.I von Heiner Baumeister, Stuttgart, und Waldemar Peter, Ulm